St. Antonius-Kirche, Waiblingen
Geschichte
Am 26. Januar 1917 hat der damalige Bischof Paul Wilhelm von Keppler die Gemeinde St. Antonius Waiblingen zur selbstständigen Pfarrei erklärt. Bis dahin gehörte die kleine Zahl der Katholiken in Waiblingen und Umgebung zur Kirchengemeinde Oeffingen, die Muttergemeinde der Pfarreien im Remstal.
Nach der Reformation
Nach der Reformation lebten für 300 Jahre praktisch keine Katholiken in Waiblingen. Ausnahmen bildeten Handwerksgesellen auf Wanderschaft oder Mägde in Stellung, die von außerhalb Württembergs stammten. Ab 1860 kamen durch den Bau der Remsbahn und die aufkommenden Industrie weitere Katholiken als Arbeiter ins Remstal. Bald holten sie ihre Familien nach und wurden hier heimisch. 1890 zählte man 167 Katholiken in Waiblingen und weitere 130 im Oberamt Waiblingen. Die Katholiken Waiblingens wurden vom katholischen Oeffingen aus versorgt, das zur Zeit der Reformation dem Domkapitel Augsburg gehört hatte und deshalb katholisch geblieben war.
1888 mietete die Gemeinde in Waiblingen einen Raum in einem Privathaus in der Bahnhofstraße als Betsaal um dort regelmäßig Gottesdienste und Religionsunterricht abhalten zu können.
1896 kauften die Waiblinger Katholiken einige Baumwiesen im Gewann Fronacker auf dem sie ein Schulhaus mit einem Betsaal errichteten und 1907 baute man an das Schulgebäude ein richtiges Kirchlein an.
Ab dem 20. Jahrhundert
Von Oeffingen aus wurde bereits im Jahr 1900 die Gründung des Kirchenchors initiiert, bevor 1917 mitten im 1. Weltkrieg die St. Antonius-Gemeinde zur selbstständigen Pfarrei erhoben wurde. Diese Pfarrei umfasste zunächst 22 Gemeinden von Fellbach bis Oppelsbohm. Zwar wurde Fellbach bereits 1919 selbstständig, doch blieb bis 1945 die Pfarrei mit bis zu 3.000 Mitgliedern sehr weitläufig, was bei den damaligen Mitteln der Mobilität oft wörtlich zu nehmen war.
Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Zahl der Katholiken durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen rapide an. Deshalb stellte Dekan Aubele die Errichtung einer Kirche in Waiblingen in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit, deren Grundstein 1952 gelegt wurde. Am 11. Oktober 1953 wurde die St. Antonius-Kirche in Waiblingen eingeweiht. Sie löste das Kirchlein von 1907 ab.
1965 wurde in der St. Antonius-Kirche eine vielseitige Vleugels-Orgel (III/33) eingebaut. 1988 wurde im Rahmen der Liturgiereform nach dem II. Vatikanischen Konzil der Kirchenraum der St. Antonius-Kirche umgebaut.
Am 29. Mai 2013 jährte sich zum 25. Mal die Altarweihe in unserer St. Antonius-Kirche. Sie bildete den Abschluss der Innenrenovation, die nach dem 6. Januar 1988 begonnen wurde. Die wichtigste Veränderung war die Umgestaltung des Altarraumes nach der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils.
Der Taufstein wechselte seinen Platz von der Kapelle in die Nähe des Altares, die Kapelle wurde vergrößert. Eingebaut wurde eine neue Fußbodenheizung. Bereits im Jahr vorher wurde die Kirche außen isoliert und frisch verputzt.
Die St. Antonius-Kirche hat 450 Sitzplätze, die für besondere Feste um eine bewegliche Bestuhlung ergänzt werden können.
Innenraum der St. Antonius-Kirche
Jugendräume, St. Antonius in Waiblingen
Unter der St. Antonius-Kirche befindet sich von Anfang an der Gemeindesaal St. Antonius. Da Gemeindeleben Leben bedeutet, kann es sich nicht auf den sakralen Raum beschränken. Im Gemeindesaal St. Antonius versammeln wir uns und feiern als Gemeinde.
Als sich in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts die Gelegenheit ergab, ein an die Kirche und den Kindergarten reichendes Gelände zu erwerben, hat die Gemeinde unter der Leitung von Pfarrer Klappenecker zugegriffen.
2005 entstehen in dem neuen Gebäude Jugendräume, eine Bücherei mit religiöser Literatur, ein Raum der Stille für Andachten, Gottesdienste im kleinen Kreis und als Treffpunkt für Gebetskreise sowie ein Raum, der ausschließlich der kroatischen Gemeinde Sv. Nikola Tavelic zur Verfügung steht.
St. Antonius-Kirche
Fuggerstr. 31
71332 Waiblingen